Bruno KARTHEUSER |
KRAUTGARTEN
41 November 2002 |
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Vorstellung von J. Wynants ++ Rezension von C. Javeau Walter,
SD in Tulle. Die
Tragödie des 9. Juni 1944. Band II: |
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VORSTELLUNG VON JACQUES WYNANTS "2001 veröffentlichte Bruno Kartheuser, Autor und Herausgeber aus Neundorf, in Kooperation mit dem CEGES-SOMA seine Untersuchung Die 30er Jahre in Eupen-Malmedy. Einblick in das Netzwerk der reichsdeutschen Subversion. ....... Nun liegt die Fortsetzung dieser Untersuchung vor: Das besetzte Frankreich 1940-1943. Denn ab 1941 ist Walter S. dienstverpflichtet in Frankreich. So legt Kartheuser, in seiner Darstellung, die dem Trichterschema folgt: vom Allgemeinen bis zur letzten Präzision, die allgemeine Organisation der deutschen Besatzung in Frankreich, insbesondere der Polizeidienste, offen. Anschließend beschreibt er das Kommando der Sicherheitspolizei und des SD von Limoges: die Führer, die Agenten und ihre repressive Tätigkeit. Weil Kartheuser jedoch auf alles neugierig ist, verlässt er manchmal die Hauptfährte, um Nebenwege zu erkunden, ohne sich jedoch in ihnen zu verlieren.So geht er summarisch auf die Tätigkeit der Sipo-SD im Osten ein, weil er dort alte Bekannte wiederfindet - zum Beispiel Pütz, aus dem benachbarten Aachen, der vor dem Krieg die geheime Hitlerjugend in Ostbelgien hochgezogen hatte. Oder er folgt den Spuren der Brandenburger, oder Peter Dehottays, der mit all seiner Zweideutigkeit ebenfalls zu den alten Bekannten (Siehe Band I) zählt. Nachdem der Autor solcherart Strukturen und Personen auf deutscher Seite skizziert hat, erklärt er den französischen Widerstand im allgemeinen, bevor er auf einzelne Episoden der Résistance in der Corrèze und den englischen Geheimdienst SOE mit dem Buckmaster-Netzwerk eingeht. Nach diesen gründlichen Präliminarien wendet die Schilderung sich Walter S. zu. War das Vorhergehende demnach verlorene Mühe? Mit Sicherheit nicht, da Kartheuser seiner Methode gemäß zuerst den Kontext darstellt. Das tut er, indem er allgemeine Entwicklungen und konkrete Beispiele miteinander verbindet. So ergibt sich eine interessante Gesamtschau. Was ist von Walter S. zu sagen? Es liegen nur spärliche Angaben vor. Wahrscheinlich wurde er im Sommer 1941 eingezogen, und zwar sofort in Frankreich, als Übersetzer mit dem wenig aussagenden Titel Sonderführer. Wir finden ihn 1944 beim SD in Tulle, dann in Brive, wieder. Dies wird von Kartheuser in einer Zusammenfügung von schriftlichen Quellen und mündlichen Aussagen nachgewiesen. An dieser Stelle widmet der Verfasser den Brandenburgern der Ostkantone und der Pionierrolle Peter Dehottays etwa 15 Seiten mit Dokumenten. Da allgemein wenig Konkretes über Walter S.s Rolle zu ermitteln ist, beschreibt der Autor mehrere militärische Laufbahnen, die eher bekannt sind, um über die Analogie Walters Werdegang nachvollziehbar zu machen. Dabei geht er sorgältig und vorsichtig vor, in der Vorstellung von sechs ostbelgischen Einzelschicksalen in Zusammenhang mit der Abwehr, der Organisation Todt, dem SD und den Brandenburgern. Das Buch ist reich bebildert. Die Schilderung ist dicht und leidet stellenweise unter dem Drang des Autors, alles zu sagen und aus all den geförderten historischen Schätzen keine Information zurückzuhalten. Es wird den zahlreichen Lesern des ersten Bandes ausnehmend gut gefallen. Der jetzt schon angekündigte 3. Teil wird sich auf die Stadt Tulle im Jahr 1944 konzentrieren, wobei die Region Corrèze skizziert, aber auch das dramatische Geschehen des Monats Juni 1944 mitsamt den Folgen dargestellt wird. Und wieder wird man auf Walter S. stoßen, in seiner unschönsten Rolle". Jacques
Wynants REZENSION
VON CLAUDE JAVEAU "C'est un écrivain de la région, Bruno Kartheuser, qui raconte la vie de cet homme [Walter Schmald], avec le dessein annoncé de" présenter de façon aussi complète que possible les événements de Tulle à travers le destin de Walter Schmald". Nous en sommes au deuxième volume d'une série qui doit en comporter quatre. Bourré d'érudition, rédigé d'une plume alerte, ce récit éclaire de manière parfois rude tout un pan du passé national généralement tenu dans l'ombre. Kartheuser, dont les positions antifascistes sont patentes, n'y va pas par quatre chemins pour détruire la légende construite autour de "malgré-nous" qui le furent souvent bien moins qu'on ne l'a prétendu après 1945. (…) L'histoire est faire de bruit et de fureur. Ce n'est qu'après-coup qu'on essaie d'y remettre de l'ordre. Kartheuser nous rappelle qu'elle est faite aussi par des hommes. Certains y font preuve d'une cruauté exemplaire. Ils habitaient parfois près de chez nous. Ses livres, publiés dans les trois langues dites "nationales", mériteraient mille fois d'être lus que maintes bêlantes hagiographies ou maintes palinodies pro domo. Je les ai lus, je me permets de vous les recommander." Claude
Javeau |
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KRAUTGARTEN
Letzte Änderung: 18.12.2002 Mailbox |