Die
Erhängungen von Tulle. Der 9. Juni 1944
Zur Erinnerung: Die kleine Stadt Tulle ist die Departement-Hauptstadt
der Corrèze im französischen Südwesten, in der Region
Limousin. Dort wurden am 9. Juni 1944 99 Zivilpersonen im Zusammenwirken
von SS und SD (Sicherheitsdienst) an Balkonen und Straßenlampen
erhängt: als “Vergeltung” für den Angriff französischer
Widerständler auf die deutsche Garnison, bei dem 60 Soldaten umgekommen
waren. Am 10. Juni wurden zusätzlich noch einige hundert Personen
aus Tulle deportiert, von denen 101 nicht zurückgekehrt sind.
Das Buch „Die Erhängungen von Tulle. Der 9. Juni 1944“
von Bruno Kartheuser rekonstruiert das dramatische Geschehen anhand des
Lebenslaufes des SD-Mannes Walter S. aus dem belgischen St. Vith. Zu den
Rahmenbedingungen dieses Verbrechens zählen die Appelle und Befehle
der Wehrmacht („schärfste Maßnahmen“) und die Praxis
der SS-Truppe unter dem Befehl des Brigadeführers Heinrich Lammerding.
Da die gerichtliche Ahndung des Verbrechens nach dem Krieg dürftig
ausgefallen ist, lag bislang keine gründliche Nachforschung über
das tragische Geschehen vor. Die jetzt publizierte Recherche, die sich
auf deutsche und französische Archive sowie auf zahlreiche Zeugenaussagen
und Dokumente aus Privathand stützt, ist die erste umfassende Rekonstruktion
der Ereignisse von Tulle.
Das Buch wurde in einer deutschen und einer französischen Fassung
herausgegeben.
Im Folgenden
seien einige Presse- und Leserstimmen aus Frankreich,
Deutschland und Belgien angeführt. „Durch Ihren sachlich-nüchternen
Stil, indem Sie Ihre Aktenfunde und Zeitzeugen selbst sprechen lassen,
erscheinen die Ereignisse und die Brutalität des deutschen Militärs
erst in ihrer ganzen Schrecklichkeit, die für uns heute im angeblich
doch so zivilisierten Europa kaum noch vorstellbar ist. Gerade deshalb
ist das Buch aber so wichtig.“ – Dr. Klaus PABST, Historiker,
Kerpen (Deutschland).
„Ihr Buch ist das vollständigste und objektivste Werk, das
über Tulle geschrieben wurde, und es ist zugleich eine Anregung zum
Nachdenken. Die bedeutende Bebilderung fügt dem Text fast immer sprechende
Bilder hinzu. Ich bewundere Ihre Arbeit. Sie haben die größte
Sorgfalt auf die Kontrolle Ihrer Informationen verwandt.“ –
Jacques DELARUE, Historiker, Paris, selbst Autor einer Darstellung der
Ereignisse von Tulle (Frankreich).
„Der Autor hat auf eine Fülle von Quellen verschiedener Herkunft
zurückgegriffen – deutsche, offizielle französische, französische
des Widerstandes – und legt die Früchte seines benediktinischen
Fleißes vor mit diesem Werk, das sich deshalb nicht weniger spannend
liest. Der Leser folgt dem Ablauf der Tragödie nahezu von Stunde
zu Stunde. (…) Mehr denn je muss man daran erinnern, wie notwendig
es ist, Geschichtsarbeit zu leisten, dh. die Ereignisse der Vergangenheit
in einer zugleich kohärenten und kritischen Sicht zu schildern. Die
intellektuelle Redlichkeit, die Kartheuser dabei unter Beweis stellt,
ist überzeugend. Sein Unternehmen ist mehr als heilsam, es ist notwendig.“
– Claude JAVEAU, Prof. für Soziologie an der Universität
Brüssel, La Libre Belgique, Brüssel (Belgien).
„Ich schätze sehr in Ihrem Buch den umfassenden Blick und Ihre
richtige Einschätzung des Wertes der Männer und Frauen, die
mit mir in der Corrèze gekämpft und die soviel erlitten und
ausgehalten haben in dieser schlimmen Periode, die Sie mit Talent zu begreifen
suchen.“ – André ODRU, Nice, ehemaliger Verantwortlicher
des Widerstandes in der Corrèze (Frankreich).
„Ihr Band 3 ist ein Monument in bezug auf die Nachforschung und
Erkundung der traurigen Ereignisse von Tulle. Ich finde Ihre gewohnte
Handschrift wieder: Objektivität und Präzision.“ –
Dr. Jean PICARD, Notar, Carmaux, ehemaliger Widerständler in Tulle
(Frankreich).
„Von Mythen gereinigt: Die Erhängungen von Tulle. Der 550 Seiten
starke Recherche-Band des belgischen Historikers Bruno Kartheuser wurde
im Stuttgarter Haus der Geschichte offiziell vorgestellt.“ –
Titel in der Stuttgarter Zeitung (Deutschland).
„Das erste Verdienst der aufwändigen Recherche des Historikers
besteht darin, dass er, gestützt auf Dokumente und Zeugnisse, die
nackten Fakten, ihre Abfolge, Gleichzeitigkeit und Kausalität rekonstruiert.
Ein zweites Verdienst liegt in der Präzision, mit der Unterschiede,
hierarchische Gliederungen und Gegenüberstellungen herausgestellt.
Das Massaker ist nämlich nicht ein Blitzschlag aus heiterem Himmel,
wie in einer blinden Tragödie, sondern ist das Ergebnis bewusster
Entscheidungen höheren Orts und die Anwendung von Praktiken, die
bereits vorher und andernorts angewandt worden sind.“ – Dr.
Frank Wilhelm, Prof. für Literatur an der Universität zu Luxemburg,
tageblatt, Esch (Luxemburg).
„Der Historiker Bruno Kartheuser hat über die Geschichte Walter
Schmalds bislang drei gründlich recherchierte und fesselnde Bände
veröffentlicht. Er führt zu Recht aus: ‚Niemand von den
in Nazi-Verbrechen verstrickten Personen war dazu vorherbestimmt. Der
Nazismus hat sich die Helfer und Ausführenden geschaffen, die er
brauchte.’“ – Vincent Engel, Schriftsteller, Le
Soir, Brüssel (Belgien).
„Die umfangreiche Dokumentation mit zahlreichen Foto- und Schriftdokumenten
auch von Massakern in Oradour und in Osteuropa lässt erschaudern.
(…) Für Kartheuser sind die Ereignisse von Tulle und Oradour
‚primäre Verbrechen’, nicht zu beurteilen mit den Maßstäben
‚unsere Seite, unser Land’, sondern nur mit den Maßstäben
‚Recht und Menschenwürde’. Dies erlaube, die Ereignisse
unabhängig von der Landeszugehörigkeit zu erfassen und zu bewerten.“
– Martin Pfrommer, Schorndorfer Nachrichten (Deutschland) (Schorndorf
ist die deutsche Partnerstadt von Tulle).
Die Erhängungen von Tulle. Der 9. Juni 1944, edition KRAUTGARTEN
orte, 559 S., 40 €.
Auslieferung in Deutschland (u.a.):
Buchhandlung BIBABUZE Düsseldorf – mail: info@bibabuze.de
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